Memes sind wie Poesie, man könnte fast sagen – die Gedichte des Internets. Zumindest, wenn Poesie irgendwie so aussehen würde…

Was Memes und Poesie aber gemeinsam haben, ist, dass sie mit wenig Worten SO VIEL sagen können. Die Guten versorgen dich sogar mit Gehirn-Schluckauf. In einer perfekten Kombination aus Text, Gifs oder Bildern wird mittels Emotionen Leben in die Sprache der Memes gehaucht. Sie sind die Insider-Witze zwischen Millionen von Menschen. Kurz gesagt: Sie sind etwas wunderschönes. 

Um der Wirklichkeit zu entfliehen machten viele Menschen während der Corona Pandemie das unendliche Scrollen durch Meme-Accounts zu ihrem Extremsport. So extrem sogar, dass die Meme-Kultur aus dem Netz in unsere Gesprächskultur übergeschwappt ist. 

Aus der Sicht einer Marke sind Memes auch eine großartige Möglichkeit, um, ohne böse zu wirken, richtig rauszuhauen zu können und mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Memes machen eine Marke menschlich.

An dieser Stelle muss aber eine Warnung ausgesprochen werden: Während einige Marken im Meme-Game als König*innen hervorgehen, gibt es genug Marken, die diese dunkle Kunst nicht beherrschen (und definitiv damit aufhören sollten!). So führt das Äquivalent eines “Dad-Jokes” als Meme eher dazu, dass das Image eines Unternehmens beschädigt wird und zerbröckelt.

Auf der anderen Seite aber kann ein freshes, relevantes und aktuelles Meme ein mächtiges Werkzeug im Social-Media-Marketing-Spiel sein. Wir erheben jetzt auch nicht den Anspruch, die Autorität über das Wissen der Memes zu haben, aber hier sind einige Tipps, die wir im Laufe der Jahre gelernt haben: 

1. Die erste Frage im Game musst du dir selbst stellen: to meme or not to meme?

Wir glauben fest daran, dass alles zu einem Meme gemacht werden kann. Wir könnten uns sogar vorstellen, virale Memes für ein Bestattungsunternehmen zu erstellen (Interessierte Bestattungsunternehmen sollen uns bitte hier kontaktieren).

Dennoch ist unser erster Tipp genau dieser: Geht in euch – sind Memes wirklich der beste way to go? Nicht jede Social-Media-Unternehmensstrategie braucht Memes. Nicht nur, weil – wie erwähnt – Memes (wenn falsch gemacht) fatale Folgen haben können, sondern auch, weil die Internetkultur nun mal ein skrupellos wertender Ort ist. Und wenn die Internet-Natives eine Marke entdecken, die versucht, sich als eine von ihnen zu verkleiden, aber dabei episch versagt, werden sie keine Gnade gelten lassen.

Deshalb, macht es richtig oder eben gar nicht. Außerdem: gebt nicht vor, etwas zu sein, dass ihr nicht seid. Die Marke als Teenager zu verkleiden, obwohl ihr von außen gar nicht als solches wahrgenommen werdet, ist ein No-Go. Memed von eurer eigenen Persönlichkeit aus. Memes müssen ehrlich rüberkommen, um gut zu funktionieren. Deshalb: seid ehrlich und kreiert Memes, die zu eurer eigenen Unternehmens-Stimme passen. 

2. Die beste Zutat im Meme-Game: Sich über sich selbst lustig machen.

Ein sicherer Weg, um die eigene Marke rüberzubringen, ist es, sich in Form von Memes über die eigenen Fehler lustig zu machen. Denkt darüber nach: Was ist sympathischer, als sich selbst nicht zu ernst zu nehmen?

Wir sagen nicht, dass nur Memes erstellt werden sollen, die darauf abzielen, sich über die eigenen Produkte oder Dienstleistungen lustig zu machen. Es geht auch umgekehrt: Wir haben mit einem unserer Kunden eine Meme-Strategie verfolgt, die eigentlich nur darauf basiert, sich über andere Marken lustig zu machen. Hat herrlich gut funktioniert. 

3. Denkt über ein einzigartiges Meme-Format nach, das nur dein Unternehmen produzieren kann

Eine der beliebtesten Marken mit dem epischsten Social-Media-Meme-Spiel ist eine Wurst. Slim Jim, um genau zu sein. Das Unternehmen hat hinter ihrem Account einen Meme-Master, der ihre Wurst in die Memes integriert und sie so einzigartig macht.

 

 

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Unternehmen können auch versuchen, ein Bild von etwas zu memen (ja, das ist ein Verb), das genau aufs eigene Leitbild abzielt und dann den Text oder die Stimme des Memes dem Ding im Bild zuordnen. Für eine Bank zum Beispiel haben wir eine Meme-Serie umgesetzt, in der wir die Stimme eines sprechenden Geldautomaten übernehmen (klingt lustig – ist es auch).

4.  Sammelt meme-würdige Beobachtungen

Der Versuch, Memes in einem ganz bestimmten Zeitfenster zu erstellen, ist quasi wie der Versuch parallel einzuparken, während andere dabei zuschauen – ultimativ schwierig also. Deshalb soll schon im Alltag auf solche Details geachtet werden, um meme-würdige Beobachtungen zu sammeln. Goldenes Meme-Material ist daran zu erkennen, dass viele Leute sich darauf beziehen können. See below für ein hervorragendes Beispiel:

5. Verbringe viel Zeit mit Meme-Kanälen ODER stellt jemanden ein, der die Meme-Kultur versteht

Recherche ist der Schlüssel zum Erfolg. Und mit Recherche meinen wir in diesem Fall das Lachen und Scrollen auf 9Gag oder Instagram, bis der Bauch wehtut. Dieser Tipp hat gleich zwei Vorteile: Das Meme-Game wird auf ein neues Level angehoben und bringt definitiv mehr Spaß in den Tag.

Wenn aber keine Zeit für die eigene Recherche bleibt, dann der Pro-Tipp: Holt jemanden an Bord, der die Kultur versteht.

6. Besser absichtlich cringe und stolz als versehentlich cringe

Own your cringeyness. Ernsthaft. Unvollkommenheit und Verletzlichkeit sind das, worum es bei der Meme-Sprache geht. Memes sind eigentlich der beste Kommentar dafür, wie fehlerhaft und absurd wir als Gesellschaft sind, also macht einfach mit. 

7.  Beginnt mit bereits funktionierenden Meme-Konzepten und wendet sie auf die Nische der Marke an

Anstatt zuerst einen Witz zu machen und dann zu versuchen, ein passendes Meme-Bild zu finden, geht auf die Suche nach den angesagten Memes, studiert sie und überlegt dann, wie sie an einen Insider-Witz angepasst werden können, den die Zielgruppe lustig findet.

8. Verfolgt Meme-Trends

Bleibt auf dem Laufendem in puncto Memes. Auf diese Weise werden frischere, relevantere und punktgenaue Memes kreiert, die beim Publikum stark ankommen werden. Dies erhöht auch die Chancen, dass das Meme auf einer organischen viralen Welle reiten wird.

9. Seid absurd

Die entscheidende Zutat für großartige und weitverbreitete Memes ist ein hohes Maß an Absurdität. Menschen sind von Natur aus albern und die beste Sprache, die bisher erfunden wurde, um die alberne Natur der Menschen einzufangen, sind Memes. Also auf gar keinen Fall zurückhalten!

PowBangBoom

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